Alte Poller Schule

Alte Poller Schule

Bereits seit 1846 befindet sich an der Poller Hauptstraße ein Schulgebäude. 1871 und 1895 wurde die damalige Volksschule um weitere Bauten erweitert. Den Abschluß bildete 1898 der nördliche Flügel, der als einziges Gebäude heute noch erhalten ist. Als Volksschule wurde das Gebäude bis zum Jahre 1969 genutzt.

Nach der Fertigstellung der neuen Gemeinschaftsgrundschule am Schulpfad wurde in den Räumlichkeiten an der Poller Hauptstr. die Sonderschule für Geistig Behinderte untergebracht.

Im April 1988 zog die Schule in das freigewordene Schulgebäude „Auf dem Sandberg“. Die Idee eines Bürgerzentrums nach diesem Umzug verstärkte sich der Wunsch, das nun leerstehende Gebäude an der Poller Hauptstraße als Bürgerzentrum zu nutzen. Bereits seit langem fehlten Poller Vereinen und Gruppen geeignete Räumlichkeiten für Versammlungen, Darbietungen und gesellige Zusammenkünfte. Der Bürgerverein bat die Verwaltung, die alte Poller Volksschule für solche bürgerschaftliche Zwecke zu nutzen und bot bei der Gründung eines Trägerschaftsvereins seine Unterstützung an.

Die Bezirksvertretung Porz beschloß auf Antrag der SPD ebenfalls, die alte Schule zukünftig als Bürgerzentrum zu verwenden. Der vielfache Wunsch der Poller Vereine mußte jedoch zunächst einmal zurückstehen, als das freigewordene Schulgebäude ab dem Sommer 1988 zur provisorischen Unterbringung von Spätaussiedlern zur Verfügung gestellt werden mußte.

Vereine und Politik verloren aber auch während dieser Zeit der vorübergehenden Nutzung durch die Spätaussiedler das Konzept eines "Bürgerhauses" in Poll nicht aus den Augen.

Die Verwaltung wurde im Oktober 1988 durch die Bezirksvertretung beauftragt zu prüfen, inwieweit das Gebäude sich nach Freiwerden für bürgerschaftliche Aktivitäten eignet. Im Sommer 1990 wurde die Nutzung zur provisorischen Unterbringung von Aussiedlern seitens der Stadt aufgegeben. Die Einrichtung eines Bürgerzentrums in Poll rückte in greifbare Nähe. Über die Frage, welche Aktivitäten die bürgerschaftliche Nutzung des großen Gebäudes ergänzen könnten, wurde ausgiebig diskutiert. Die Vorstellung reichte über die Unterbringung einer Kindertagesstätte im Erdgeschoß bis zur Verlagerung einer Kölner Schauspielschule nach Poll.

Im April 1991 bekräftigte die Bezirksvertretung Porz ihren bereits im Oktober 1988 gefaßten Beschluß, das Gebäude für bürgerschaftliche Aktivitäten zu nutzen. Die Verwaltung sollte gemeinsam mit den Poller Vereinen und Institutionen einen Trägerverein initiieren. Darüber hinaus sollte angesichts des gravierenden Mangels von Kindergartenplätzen geprüft werden, inwieweit sich ein Teil des Gebäudes an der Poller Hauptstraße zur Einrichtung einer Kindertagesstätte eignet. Der Vorschlag, einen großen Teil der Räumlichkeiten einer Schauspielschule zur Verfügung zu stellen, fand keine Mehrheit. Das Gebäude sollte zunächst einmal den Poller Vereinen zugänglich gemacht werden.

Nachdem das Schulamt das Gebäude nicht für eine weitere schulische Nutzung vorsah, wurde die alte Volksschule im Juni 1991 in das allgemeine Liegenschaftsvermögen überführt. Das vorhandene Gebäude besitzt insgesamt neben einem Untergeschoß drei Stockwerke. Die früheren Klassenräume haben eine lichte Höhe von 4 m. Insgesamt liegt die Bruttogeschoßfläche bei ca. 1230 qm. Nach einer bautechnischen Voruntersuchung und der Grobschätzung der Umbaukosten wurde von Seiten der Verwaltung auf die Einrichtung eines Kindergartens im Erdgeschoß verzichtet.

Im Frühjahr 1992 stimmte der Kölner Rat und die Bezirksvertretung einer Vorlage zu, die eine bürgerschaftliche Nutzung des gesamten denkmalgeschützten Gebäudes vorsah. Das Erdgeschoß sollte in die Obhut eines noch zu gründenden Trägerschaftsverein übergehen, der mit der Stadt einen entsprechenden Trägerschaft Vertrag abschließt. Im Trägerverein sollten möglichst viele Poller Vereine Mitglied werden. Die weiteren Räumlichkeiten waren für gemeinschaftliche Aktivitäten und Angebote verschiedener sozialer Vereine vorgesehen. Nutzungs- und Mietverträge mit interessierten Vereinen schließt das Kölner Sozialdezernat ab.

Die groben Instandsetzungsarbeiten im Erdgeschoss und an den elektrotechnischen und sanitären Anlagen im Haus wurden von der kommunalen Beschäftigungsförderung mit finanziellen Mitteln der Stadt durchgeführt. Zusätzliche Renovierungsarbeiten sollten mit Eigeninitiative der an den Räumlichkeiten interessierten Vereine ausgeführt werden. Die zukünftigen Betriebskosten im Erdgeschoß werden vom Trägerverein übernommen.

Im Mai 1992 fand eine erste Vorbesprechung von Vertretern des Sozialdezernates mit Poller Vereinen und Organisationen statt. Es wurde vereinbart, daß das Erdgeschoß in erster Linie für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden soll. Die Räume im ersten Obergeschoß sollten fest vermietet werden und vorrangig von Poller Vereinen für ihre Vereinsaktivitäten genutzt werden.

Vorgetragen wurde von den anwesenden Poller Vereinen insbesondere der Wunsch nach einem Saal im Erdgeschoß, in dem große Veranstaltungen stattfinden können. Dazu ist jedoch eine umfangreiche bauliche Veränderung im Erdgeschoß notwendig. Die technischen Voraussetzungen dazu werden derzeit noch überprüft. Die erforderlichen finanziellen Mittel für den Durchbruch zwischen zwei früheren Klassenräumen sind momentan ebenfalls noch nicht gesichert. Räumlichkeiten im 2. Obergeschoß wurden zwischenzeitlich an den Arbeitskreis Kölner Schulen für Jugend, Freizeit und Bildung sowie den Kreisverband der Sozialistischen Jugend Deutschlands "Die Falken" vermietet. Ebenfalls eine neue Bleibe in der alten Poller Schule fand im Januar 1993 das Jugendpressezentrum, eine Arbeitsgemeinschaft der Kölner Jugend- und Schülerzeitungen.

Das Kellergeschoß befindet sich weiterhin die Kleiderkammer des Ökumenischen Arbeitskreises. Darüber hinaus wird es als Lager- und Proberäume für Poller Musikgruppen genutzt.


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